Camping im Soca-Tal

Slowenien Slowenien

von Philipp (2008)

Samstag – Pässe

Zeitig in der Früh fahren wir in Graz los, um rechtzeitig in Klagenfurt zu frühstücken. Gestärkt geht’s dann über Bundesstraßen in Richtung Wurzenpass. Da die Karawankenautobahn eine gute Alternative zu dieser Strecke bietet, ist praktisch nichts los.
Kaum sind wir bei Kranjska Gora wieder im Tal, geht’s wieder bergauf auf den Vrsic-Pass. Auf der Passhöhe liegt noch Schnee und es ist ziemlich frisch. Ein paar Kilometer nach dem Pass zweigen wir von der Hauptstraße ab und fahren ein Stück nach Westen, zur Quelle der Soca. Normalerweise entspringt der Fluß hier aus einem Felsspalt, der leider noch durch ein Schneefeld bedeckt ist. An den kleinen Wasserfällchen versuchen wir unsere ersten langzeitbelichteten Wasser-Fotos.
Wir folgen dann der Soca, die schnell größer wird, sich aber nicht recht entscheiden kann, ob sie als Fluss flach dahinfließen, oder doch durch enge Spalten und Schluchten schießen soll. Wie auch immer, ein toller Anblick ist sie jedenfalls.
Vor Bovec biegen wir ab ins Tal der Koritnica, in Richtung Italien. Wir stoßen auf die historische Burg Kluze, über die – 100m darüber – das Fort Hermann wacht. Das Fort stammt aus der Zeit der Isonzo-Schlachten ist nur durch einen Tunnel, der der Felswand entlang in den Stein geschlagen wurde, erreichbar.
Nach dem Herumstirln im Fort fahren wir noch bis zur italienischen Grenze, wo am Predilpass eine weitere Festung einen Cache birgt.
Am Abend suchen wir uns in Bovec einen Campingplatz, wo wir unser Zelt aufstellen. In der Ortschaft essen wir dann Forellen.

Camping!

Dass wir keine Pension, sondern das Zelt gewählt haben, hat einen Grund: im Sommer wollen wir 14 Tage in Island im Zelt verbringen (die Nächte jedenfalls). Alex hat schon einiges an Erfahrung, aber ich hab, ausser für zwei Sommernächte in Kroatien, Zelterfahrung nur in Zusammenhang mit Gefechtsdienst und Sturmgewehr…
Deshalb haben wir uns von Alex‘ Bruder ein Kuppelzelt geborgt und meinen Heeresschlafsack reaktiviert. Resumee: nach 20 Minuten Zeltstangen-durch-Schlaufen-quälen und Heringe-in-den-steinigen-Boden-drücken steht das Zelt mehr oder weniger. Zum Einschlafen ist der grüne Sack auch warm genug, um 2:00 Uhr früh, bei +3° fällt das Wieder-Einschlafen aber recht schwer.
Resumee aus dem Resumee: ein gscheidter Schlafsack und ein gscheidtes Zelt müssen her…

Sonntag – Wasser

Zuerst krabbeln wir noch sehr verschlafen aus dem kalten Zelt, aber da die Sonne schon scheint, wird’s schnell warm und gemütlich. Wir frühstücken vor dem Zelt und machen uns dann bald auf die Socken (das Zusammenlegen des Zelts ist eher ein Trauerspiel – die Stangen wollen einfach nicht in einem Stück aus dem Aussenzelt…)
Gleich in der Nähe besichtigen wir einen Bunker aus dem ersten Weltkrieg. Dann geht’s weiter nach Kobarid, wo wir die Wanderschuhe auspacken und zu einem Wasserfall spazieren. Es gibt auch hier einige Bunker und Höhlen, und beim erforschen eines solchen Lochs stoss ich plötzlich auf eine Cache-Dose. Es stellt sich heraus, dass es der seit Monaten verschwundene Final eines Multi-Caches ist. Wir trocknen das Ding, loggen, und wandern weiter.
Der Wasserfall ist über einige kleine Holzbrücken zu erreichen, das Wasser stürzt ca. 10m hoch in einen Kessel. Die ganze Szene ergibt ein paar tolle Fotos.
Danach fahren wir weiter nach Tolmin, wo Alex eine Wanderung vorbereitet hat. Leider erwischen wir die falsche Abzweigung und landen in der falschen Stelle. Glücklicherweise gibt es dort eine tolle Spaziermöglichkeit am Zusammenfluß von Tolminka und Zadlascica, mit kleinen Tunnels, wackeligen Stegen und einem Stein, dem Bärenkopf, der in einer engen Schlucht auf halber Höhe steckt. Die riesige Höhle am Ende der Wanderung erforschen wir dank Müdigkeit und mangelndem Material nicht mehr, und so machen wir uns langsam wieder auf in Richtung Heimat.
Der Heimweg führt uns durch die Berge nach Bled und weiter über den Loiblpass nach Klagenfurt. Die restliche Strecke legen wir auf der Autobahn zurück, und gegen 22:00 sind wir wieder daheim.

Geocaches zum Artikel (5)

Triglav National Park / Izviru Soce (GC1C7E) (D2/T1,5)
Fort Hermann (GCGAM8) (D1,5/T2,5)
Passo del Predil (GCWM5R) (D1,5/T1,5)
Isonzo (GCGKJM) (D2,5/T1)
THE NAPOLEON'S FALL (KNGIN1) (GC12DJW) (D3/T2,5)


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