von Alexandra (2008)

22.6. Jetzt geht’s wirklich rauf…

Um 16.00 Uhr geht unser Bus vom Hotel zum Flughafen München. Zuerst fliegen wir nach Düsseldorf und von dort nach Keflavik. Gottseidank, alle unsere 4 Taschen laufen vom Band, und gelöst machen wir uns auf zum Autovermieter. Auch hier funktioniert alles reibungslos und innerhalb von ein paar Minuten haben wir unser Auto. Ein Toyota  RAV4, Allrad und Platz genug für unser Gepäck. Der erste Eindruck von Island ist schon etwas besonderes. Vor allem wenn man so empfangen wird wie wir: Sonnenuntergang am Meer und dass um elf Uhr abends. Mit Philipps GPS-Vorbereitungen finden wir auch gleich unser Hotel und kurze Zeit später liegen wir glücklich im Bett – mit zugezogenen Vorhängen, weil es auch nach Mitternacht draußen noch immer hell ist.

23.6. Stadtbummel in Reykjavik

Wir öffnen die Vorhänge und was sehen wir: Sonne, blauer Himmel, Wolken, Gebirge mit Schnee. Nach einem ausgiebigen Frühstück starten wir mit unserem Spaziergang in die Stadt. Wir folgen der Uferpromenade und bewundern die Bergkette der Esja, wo noch immer etwas Schnee liegt. Der erste Fotostopp ist das Monument Sòlfar – der Sonnenfahrer – das aussieht wie das Skelett eines Wikingerschiffes – dort heben wir dann auch gleich unseren ersten Cache. Über die kleinen Straßen der Stadt spazieren wir zum Hotel „Borg“. Dort hat Philipp vor ein paar Jahren schon mal gewohnt. Wir spazieren zu einem See wo es von Federvieh nur so wimmelt, auch kleine Enten rudern dort. Ein sehr netter Ort zum Erholen. Von dort aus gehen wir den Hügel hinauf zur schon von weitem sichtbaren Betonkirche, Hallgrimskjirka. Leider ist der mächtige Turm gerade eingerüstet. Der Lift zum 75m hohen Turm ist davon nicht betroffen und wir machen uns auf die Fahrt. Von oben haben wir einen schönen Blick auf die Stadt mit Ihren bunten Häusern und Dächern.
Von dort aus sehen wir auch schon die „Perlan“ und Philipp beschließt sozusagen dass wir dorthin spazieren. Nach einer halben Stunde geht es hinauf auf den von Lupinen überwucherten Hügel. Perlan ist ein Komplex von riesigen Heißwassertanks, auf die eine Kuppel mit Aussichtsplattform gebaut wurde. Ganz oben befindet sich auch ein Spezialitätenrestaurant. Wir genießen die Aussicht und gehen dann in das „Sagamuseum“. Wir bekommen Kopfhörer und auf unterschiedlichen Stationen wird in einem Wachsfigurenkabinett die Geschichte Islands und Ihrer Sagas erzählt.
Den Hügel hinunter, wieder durch eine schöne Busch- und Blumenlandschaft, vorbei an einem künstlicher Geysir, erreichen wir den Thermalstrand Nauthólsvik. Ja, und obwohl die Sonne scheint und es uns angenehm warm ist – T-Shirt und leicht Jacke reichen – können wir nicht verstehen wir die Isländer bei dieser Außentemperatur (ca. 15 Grad) baden gehen können. Das Wasser in der Lagune wird zwar auf 18 bis 20 Grad aufgeheizt, und zum Aufwärmen gibt es dann noch einen Hot Pot wo die Temperatur dann bei über 30 Grad liegt. Das lustigste am ganzen ist der feine weiße Sandstrand der dort angeschüttet wurde, dieser kommt direkt aus Marokko.

Über den Dächern von Reykjavik

Über den Dächern von Reykjavik

Wir schütteln die Köpfe und spazieren weiter. Mit dem Bus fahren wir retour in die Stadt, wo wir das Cafe „Paris“ besuchen. In der windgeschützten Ecke tummeln sich viele Leute, aber wir ergattern einen Platz und genießen Kaffe und Kuchen im T-Shirt ohne Jacke. So haben wir uns Island eigentlich nicht vorgestellt, aber umso besser. Die Bedienung ist zwar „schön anzusehen – weil jung und hübsch“ aber etwas langsam. Versöhnt werden wir aber von einem guten Kaffee und einem leckeren Schokokuchen. Da sich schön langsam der Hunger meldet, beschließen wir ein Lokal aus dem Reiseführer zu suchen. Leider vergeblich, das Lokal scheint geschlossen und nur mehr ein altes Plakat erinnert daran. Das nächste Lokal aus dem Reiseführer hat keine freien Plätze mehr und so spazieren wir weiter. Bei einem kleinen Stopp im Souvenirladen kauft Philipp noch eine CD mit isländisch interpretierter Musik (Gling Gló). Wir spazieren weiter durch die lange Einkaufsstraße und endlich entdecke ich ein kleines Lokal das ganz nett aussieht. Die Speisekarte ist nicht sehr groß aber ich beschließe hineinzugehen. Innen erwartet uns ein individuell eingerichtetes Lokal und eine nette Bedienung. Jetzt erst sehe ich den Namen des Cafes, „Sveti Kaffi“, davon habe ich in einem Forum gelesen. Wir bestellen eine sehr gute Suppe in Brotteig und danach noch eine kleine Portion Nachos. Wir spazieren zum Hotel retour und weil es noch so schön hell ist steigen wir in unser Auto und gehen auf Fahrt.

Irrfahrt über den Reykjanes

Am westlichen Ende der Halbinsel Reykjanes genießen wir den Sonnenuntergang, der praktisch die halbe Nacht dauert. In Hvalsnes stoßen wir auf eine idyllische Kirche samt kleinem Friedhof, und fahren weiter zum Aussichtspunkt „Reykjanesta“, einem Möwen-Felsen. Unterwegs kommen wir an der „Brücke zwischen den Kontinenten“ vorbei. Hier verläuft die Grenze zwischen der europäischen und der amerikanischen Kontinentalplatte; ein Spalt, der sich über die halbe Insel zieht.
Weiter gehts nach Grindavik, wo wir beschliessen, über Krisuvik heimzufahren; immerhin ist es bereits Mitternacht. Plötzlich stoßen wir auf ein Schild mitten auf der Straße, dass irgendwie nach „Straßensperre“ aussieht. Wir drehen also um und suchen am GPS einen alternativen Weg nach Norden.

Gespenstische Irrfahrt

Gespenstische Irrfahrt

Über eine Enge Schotterstraße rumpeln wir durchs Geröll, durch gespenstische, mit Bodennebel gefüllte Becken, bis wir nach längerer Zeit wieder auf die Straße stossen, nach der Sperre – hoffen wir. Nach einigen Kilometern kommen wir leider erst zu der (am Schild offenbar vorangekündigten Sperre), müssen umdrehen und ewig weit zurück nach Reykjavik fahren. Gottseidank ist’s um 3:15 noch immer hell 🙂

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