Assietta-Kammstraße

Italien Piemont / Italien

von Philipp (2011)

Tag 2

Perfektes Wetter, überprüft anhand eines Aufwach-und-auf’s-Panorama-Schauens. Und ein „richtiges“ Frühstücksbuffet, nicht nur Cornetti mit Marmelade. Besser kann’s gar nicht beginnen. Die Mopeds werden in Schotterkonfiguration beladen; also nur Tankrucksack, und das Regenzeug am Beifahrersitz. Wir fahren wieder hinunter ins Tal und einige Kilometer nach Susa, wo die nordöstliche Anfahrt auf die Assietta beginnt. Zuvor nehmen wir aber noch einen Fototermin an der Festung Exilles war, wo sich auch ein Cache versteckt.

Festung von Exilles

Festung von Exilles

Die Assietta-Zufahrt beginnt am Colle delle Finestre asphaltiert, aber einspurig, und mit dutzenden engen Kehren. Kurz vor’m Schwindligwerden endet der Asphalt, es wird geschottert. Die Straße ist aber in sehr gutem Zustand, so dass sich auch Rollerfahrer problemlos zurechtfinden. Recht gemütlich beginnt die Fahrt zur Passhöhe, und es beginnt sich eine gewisse Pausenstrategie einzuspielen: Jeder bleibt irgendwann stehen, fotografiert ein bisschen, und hängt sich dann am Ende des kleinen Trosses wieder an. Am ausgemachten Zielpunkt oder an Abzweigungen findet man sich dann wieder zusammen.

Auffahrt zum Colle delle Finestre

Auffahrt zum Colle delle Finestre

Nach der Passhöhe ist die Strecke wieder ein Stück asphaltiert, dann aber zweigt die eigentliche Kammstraße ab, die eher aus gröberem Schotter besteht. PKWs und Roller verweigern hier, es beginnt Enduroland.

Und da behaupten einige, die Hasen beherrschen die Welt...

Und da behaupten einige, die Hasen beherrschen die Welt...

Nicht umsonst nennt sich die Strecke „Kammstraße“; sie schlängelt sich einmal nördlich, einmal südlich vom Kamm nach Westen, dazwischen immer wieder kaum erkennbare „Pässchen“, dann wieder ein paar Serpentinen, und das „Staffellauf“-Prinzip beim Stehenbleiben bewährt sich. Je näher wir an Sestriere herankommen, desto öfter stoßen wir auf Liftanlagen, und zwischendurch versteckt sich auch der eine oder andere Bunker in den Hängen. Viel zu sehen gibt es, und wenig Verkehr. Höchstens einmal eine andere Enduro, oder ein lokaler Sonnenanbeter. Die Piemontesen scheinen die Berge weniger zum Wandern, als viel mehr zum Sonnenbaden zu frequentieren. Überall auf den Wiesen sieht man sie schlafen oder picknicken.

Schottermartin

Schottermartin

Das Ende des Schotters kommt schlagartig, und nur hundert Meter weiter beginnt Sestriere, mit seinen Betonhotels und Parkhäusern. Der Hunger ist groß, und so platzieren wir uns in ein Kaffeehaus, futtern Sandwiches, und staunen über die akustischen Grausamkeiten, die ein in der Nähe stattfindender GTI-/Moped-Treffen-Verschnitt absondert. Absolute Fahrzeugbeherrschung wird demonstriert durch Hochdrehenlassen der Motoren bis in den Begrenzer…

Obwohl der Tag nicht viele Kilometer gebracht hat, war er anstrengend, und schneller als erwartet ist der Abend da; mit ihm die Futtersuche, die in ein unscheinbares Kellerlokal in Sauze d’Oulx führt. Mit englisch-einheimischer Chefin und scheinbar unglaublich guten Steaks (ich hab mich doch auf Pizza verlegt, nur halt nicht wieder nur mit Käse). Wir bekommen beim Abscheid gleich noch eine Empfehlung für den nächsten Abend, und verfügen uns schläfrig in unsere Betten.

Geocaches zum Artikel (2)

BUNKER (GC2BPQA) (D2/T2)
[BD] - Covo Loco #1438 (GC1PVYT) (D1/T1)


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