Von Trondheim bis auf die Lofoten

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,  FähreFähre
von Philipp (2014)

Dieser Artikel ist Teil der Geschichte Reise zum Nordkap.

Mittwoch, 11. Juni: Besuch in Trondheim

Unseren Nixtu-Tag haben wir gut gewählt – der Tag danach ist nämlich regnerisch. Trotzdem wollen wir, gut ausgeruht, wieder ein paar Kilometer nach Norden kommen. Zumindest Trondheim sollte sich ausgehen, so in etwa 200km.

Die erste Hälfte der Strecke, die zwei Drittel der Zeit in Anspruch nimmt, legen wir auf der kurvigen Landstraße von vorgestern, immer Nahe an der Küste zurück. Für die zweite Hälfe nehmen wir die altbekannte „Schnellstraße“ E39, die uns fast direkt ins Zentrum von Trondheim bringt. Inzwischen hat sich das Wetter beruhigt, und es scheint teilweise sogar die Sonne.

Alex‘ Ziel ist der Nidarosdom, das aus dem 11. Jhdt stammende, größte mittelalterliche Bauwerk in Skandinavien. Glücklicherweise finden wir gleich ums Eck einen Parkplatz (nun, eigentlich auch noch einen Teil des Nachbarparkplatzes, weil wir doch ein bisschen länger und breiter als der typische trondheimer City-Flitzer sind), schnallen den Zwerg in den Buggy und gehen los. Während Alex in die Kirche geht und dort trotz Eintrittsgeld nicht fotografieren darf, bleiben wir anderen zwei draußen und sehen uns die Grabsteine in dem den Dom umgebenden Friedhof an.

Gleich in unmittelbarer Nähe fließt der Nidelv-Fluß, den wir auf der „Gamle Bybrua“, einer Holzbrücke mit rot gestrichenen Portalen, überqueren, und in den Stadtteil Møllenberg kommen. Hier stehen am Flußufer alte hölzerne Speicherhäuser auf Pfählen, dahinter liegt eine kleine Fußgängerzone, an der sich ein windschiefes Holzhaus ans andere reiht. Wir setzen uns in ein Straßenkaffee, trinken Käffchen und essen eine Torte als Nachmittagsstärkung. Am Weg zurück machen wir einen kleinen Umweg, und spazieren in einem Park am Flußufer entlang, bis wir wieder beim Auto ankommen.

Eine der wenigen richtigen Schnellstraßen bringt uns dann wieder aus der Stadt heraus. Alle paar Kilometer passieren wir eine automatische Mautstation, die jeweils etwa einen Euro kosten. Nachdem wir den Flughafen passieren, wird die E6, zu der die E39 geworden ist, wieder zu einer Bundesstraße, und wir beginnen, uns nach einem Campingplatz umzusehen. In Åsen werden wir fündig, wo wir den Camper aufbauen, und nach dem Abendessen und einer Dusche zu Bett gehen.

Donnerstag, 12. Juni: Kilometermachen

Auch heute stehen wieder ein paar Kilometer auf dem Programm; diesmal zuerst auf der Hauptstraße, und etwas nach der Ortschaft Grong wieder durch die Provinz. Das Wetter verleitet uns nicht wirklich zum Stehenbleiben, da es regnerisch und windig ist. Glücklicherweise ist nicht viel Verkehr auf den Straßen. Es geht richtig schön auf und ab, hin und her, auf Strecken, die fast als für Motorräder gemacht erscheinen – zumindest für Enduros, denn Schlaglöcher und Bodenwellen gibt es nicht wenige. Einmal mehr ein Grund, die Kastln im Camper ordentlich einzuräumen, so dass nicht jedesmal der halbe Hausrat durch die Kabine fliegt.

Wieder einmal knapp vorm Liegenbleiben finden wir eine am Navi nicht vorhandene Tankstelle, nachdem zwei eingezeichnete nicht mehr existieren. Irgendwann werd‘ ich sicher die Strategie, schon bei noch viertelt vollem Tank nachzutanken, befolgen, der geringeren Schwitzerei wegen.

Irgendwann hab ich’s vielleicht schon geschrieben, dass die Norweger praktisch nie überholen. Von einzelnen Ausnahmen abgesehen, wird man auch auf kilometerlangen Geraden ohne Gegenverkehr nicht überholt, auch wenn man 20km/h unter dem Limit fährt. Sie kleben einem zwar an der Stoßstange, aber sie überholen nicht. Es gibt nur einen Grund, warum sie es doch manchmal tun: der Fährfahrplan. Man erkennt, dass irgendwo in 5km Umkreis eine Anlegestelle ist, weil einen plötzlich sogar LKWs und Gespanne überholen.

Bisher, Klopf-auf-Holz, haben wir mit den Fähren immer Glück gehabt, und mussten nie länger als 10, 15min warten. So auch bei der einzigen Fähre für heute, zwischen Solstad und Vennesund. Danach sind es nur noch wenige Kilometer nach Brønnøysund, wo wir unsere Vorräte (beim Spar!) aufstocken, eine Albtraumbrücke überqueren, und auf einer einspurigen Straße an den Fuß des Torghatten fahren, wo wir morgen wandern wollen. Der dortige Campingplatz hat zwar ein kleines Restaurant und Sanitärräume mit Code-Zugang, der Platz ist aber, auch dank des letzten Regens, eine eher sumpfige Sache. Wir brauchen eine Weile, um einen einigermassen ebenen und nicht zu nassen Platz zu finden, von dem es auch morgen ein Losfahren ohne Unimog-Hilfe gibt.

Alex hat beim Spar, angestiftet von einem Reiseführer, eine neue Liebe entdeckt: einen Käse namens Fløtemysost, bei dem bei der Herstellung Molke mit Rahm und Kuhmilch solange eingekocht wird, bis sie karamelisiert und braun wird. Das ist man dann mit Marmelade auf Flatbrød, einem hauchdünnen Knäckebrot.

Freitag, 13. Juni: Das Loch im Berg

Der Torghatten, das gestrige Ziel, ist ein Berg mit einer Besonderheit – außer, dass er recht exponiert einige Kilometer vor der Küste auf einer (Halb?)-Insel steht: er hat ein Loch, quer durch. Die „Höhle“ auf halber Höhe (also 100m) ist rund 160m lang, und 35x15m groß.

Wir gehen zuerst vom Parkplatz, mit dem Zwerg in der Trage, um den halben Berg herum, am Strand entlang. So kommen wir an weissem Sand und kleinen, flachen Felsinseln vorbei. Nach den beiden letzten verregneten Tagen zeigt Norwegen wieder, was es wettermässig drauf hat, nämlich strahlenden Sonnenschein, ein paar weisse Wölkchen, und Wind mit gefühlten 100km/h. An der Rückseite des Berges geht ein schmaler, steiler Pfad durch den Birkenwald nach oben. Hier herrscht offenbar nicht viel Besucherandrang, nur eine Gruppe Wanderer kommt uns entgegen. Schon von fast ganz unten erhaschen wir einen kurzen Blick auf das Loch im Berg. Das Zwerglein, dass den ganzen Weg um den Berg herum lauthals Geschichten erzählt und in die Landschaft gekräht hat, ist inzwischen eingeschlafen, und schnarcht leise auf meinem Rücken. Oben dann, vor dem „Portal“ des Lochs, wacht er wieder auf, und verlangt vehement nach Fütterung. Also legen wir eine kleine Pause ein, die ich auch für einen dort versteckten Geocache nutze.

Als Rückweg wählen wir die kurze Variante, durch’s Loch, und dann direkt hinunter zum Parkplatz, sozusagen die klassische, markiere Strecke. Noch im Durchstieg, auf einer dort angebrachten Holzstiege, versuchen wir uns im Jodeln, um das Echo auszuprobieren. Mein Getöse scheint allerdings so unmelodisch zu sein, dass der Zwerg sofort verschreckt anfängt zu weinen 😮 Am Parkplatz treffen wir ein paar der seltenen Österreicher, die Norwegen bereisen.

Den Nachmittag wollen wir für die Fahrt weiter nach Norden nutzen. Vorher suchen wir aber noch einen Platz, von dem aus man aus der Ferne durch den Berg sehen kann. Ein Reiseführer gibt einen vagen Hinweis, und tatsächlich finden wir ein paar Kilometer ausserhalb von Brønnøysund, auf dem „Gegenhang“, eine Ausweiche, von der aus man ganz winzig den Durchgang sehen kann 😀

Weiter nach Norden werden Fähren wesentlichen Anteil am Weiterkommen haben. Bei der ersten, von Holm nach Anddalsvågen, stellen wir einen neuen Rekord im Gerade-noch-rechtzeitig-ankommen auf; der Wagen vor uns fährt gerade an Deck, und der Kassierer ist auch schon auf dem Weg zum Schiff, als wir eintreffen 😀 Bei der zweiten Fähre haben wir dann 10min Reserve. Bei der Verladung gibt es eine auf den ersten Blick seltsame Reihenfolge der Fahrzeuge, bis wir draufkommen, dass diese Fähre nicht nur zwischen Forvika und Tjøtta verkehrt, sondern dazwischen noch vier andere Anlegestellen anfährt. So sind wir eine gute Stunde unterwegs, und man merkt auch am Seegang den starken Wind.

Nachdem es beim Ausladen auch schon wieder sechs Uhr geworden ist, nehmen wir den nächstbesten Campingplatz für die Nacht (wobei, Nacht: um Mitternacht ist es noch immer taghell. Immerhin sind wir nur noch 60km vom Polarkreis entfernt). Diesmal stehen wir wieder direkt am Meer, einsink-geschützt auf einem ebenen Felsplateau, mit Sicht auf die gerade noch untergehende Sonne. Von Marina und Walter hören wir, dass sie am Nordkapp angekommen sind. Mal sehen, vielleicht geht sich das für uns auch, trotz Trödlerei, noch aus 🙂

Samstag, 14. Juni: Entlang der Route 17

Nachdem wir schon vor Tagen beschlossen haben, die Hauptstraße E6 nach Bodø, weiter im Landesinneren, zu vermeiden, bleiben wir auch heute in der Nähe der Küste an der Straße Nummer 17, auch wenn wir dadurch länger brauchen, und wieder mehrere Fähren nehmen müssen (was ja nichts schlechtes ist, sondern im Gegenteil, auch recht entspannend).

Insgesamt fahren wir heute auf drei Teilstrecken mit der Fähre; das mit einer Stunde längste ist das zwischen Kilboghamn und Jektvika. Hier werden wir irgendwann vom Kapitän an Deck gerufen: wir überqueren den Polarkreis. Nur nördlich von hier kann es Mitternachssonne geben, je nördlicher, desto länger in Jahr. Dafür gibt es auch nur hier Zeiten, an denen die Sonne gar nicht richtig aufgeht (natürlich gibt’s sowas auch auf der Südhalbkugel). Am Ufer steht symbolisch ein globusförmiges Monument, um den Polarkreis anzuzeigen. Praktisch ist es bei uns jetzt schon seit ein paar Tagen in der Nacht durchgehend hell, weil die Sonne nur ganz knapp unter den Horizont verschwindet. Den nördlichsten Punkt, den wir 2008 in Island erreicht haben, haben wir übrigens schon heute früh, kurz nach dem Wegfahren, „verbessert“.

Das Wetter ist weiter nicht besonders, es regnet zwischendurch, und es ist um einiges kühler als bisher. Am Campingplatz in Forøy ist es dann richtig ungemütlich, so dass wir gscheid einheizen. Das gibt dann unserer (ersten) Gasflasche den Rest, sie wird kurz vor dem Schlafengehen leer. Dass wir mit den 11kg Propan so lange, nämlich über vier Wochen, auskommen werden, hätten wir uns nicht gedacht. Das schöne Wetter zu Beginn dürfte da seinen Teil beigetragen haben.

Sonntag, 15. Juni: Wildes Wasser

Wieder ist das Wetter regnerisch, so dass wir von der Gegend links und rechts der Route 17 nicht viel sehen. Zwischendurch erhaschen wir einen Blick auf den Svartisen-Gletscher, und natürlich auf die Fjordlandschaft. Weil wir die Fähre von Bodø nach Moskenes auf den Lofoten ohnehin erst morgen Nachmittag nehmen wollen, kehren wir auf einem Campingplatz kurz vor Bodø ein, der direkt an einer Meerenge liegt.

Diese Meerenge, Saltstraumen, verbindet den Skjerstadfjorden mit dem offenen Meer. Beim Wechsel von Ebbe zu Flut, und umgekehrt, strömen gewaltige Wassermassen (400 Millionen Kubikmeter, steht dort) durch den 150m breiten Kanal. Dabei bilden sich riesige Strudel und stehende Wellen in Ufernähe. Dieser Mahlstrom ist der größte der Welt, und durch den Transport an Nährstoffen ist es hier sehr fischreich. Bei unserem ersten Nachmittagsspaziergang ist der Strom gerade in Begriff, seine Richtung zu ändern, und es geht daher sehr unauffällig zu. Dank der überall aufgehängten Gezeitentafeln sehen wir aber, dass um 19:45 der Höhepunkt des aus dem Fjord ins Meer strömende Wasser zu erwarten ist. So haben wir genug Zeit, um zu kochen und zu entspannen. Dann packen wir uns dick ein (es ist zwar wieder sonnig, aber noch immer saukalt), und besuchen ein zweites Mal die Meerenge. Und tatsächlich, das Wasser rauscht mit fast 40km/h vorbei, immer wieder bilden sich Strudel mit 20m Durchmesser. An manchen Stellen wird das Wasser von der Oberfläche nach unten gezogen, daneben bilden sich Buckel im Wasser. Wir spazieren auch auf die Straßenbrücke, die direkt über die Enge führt, um das Spektakel von oben zu sehen.

Montag, 16. Juni: Bodø

Die 30km nach Bodø absolvieren wir erwartungsgemäß sehr zügig. Wir haben geplant, die 17:45-Fähre nach Moskenes zu nehmen, und so bleibt uns noch einige Zeit zum Totschlagen. Da kommt uns das Norwegische Luftfahrtmuseum sehr gelegen.

Das Museum teilt sich in einen militärischen und einen zivilen Bereich, die wir in dieser Reihenfolge besuchen. Die Ausstellung beginnt mit den ersten Versuchen der Ballonfahrt, die schon recht früh zur militärischen Aufklärung genutzt wurde. So geht es weiter, immer als Mischung von allgemeiner Geschichte der Luftfahrt und der Entwicklung in Norwegen. In der Halle sind viele originale Flugzeuge und verkleinerte Modelle ausgestellt, von papierbespannten Konstruktionen bis zu einem U2-Spionageflugzeug. Ein eigener Teil der Ausstellung beschäftigt sich mit der norwegischen Geschichte während des Zweiten Weltkriegs, beziehungsweise mit den gemeinsam mit den Aliierten von Kanada und Großbritannien operierenden norwegischen Verbänden.

Der zivile Teil der Ausstellung ist weniger umfangreich und handelt hauptsächlich von der norwegischen Verkehrsfliegerei. Hier steht auch ein „Flugsimulator“, in dem man auf einem Bildschirm 3D-Videos vorgeführt bekommt, in einer auf hydraulischen Stelzen bewegten Kapsel. Der Effekt ist allerdings nicht sehr beeindruckend… Nach einem Käffchen im Museums-Café machen wir uns auf den Weg in den Hafen.

Wir sind ziemlich lange vor der Abfahrt am Pier, da wir noch keine Fahrkarten haben. Dort erfahren wir, dass diese rund 90min vor Abfahrt direkt in der Warteschlange verkauft werden. Also knotzen wir im Camper herum, ich leg mich für eine Stunde mit dem Zwerg in den Alkoven, und wir lesen, bis die Fähre ankommt.

Die Fähre ist nicht sehr groß, verglichen mit derjenigen zwischen Hirtshals und Kristiansand, aber sehr modern. Weil die Saison gerade erst begonnen hat, ist nicht viel los, und wir können uns schöne Plätze aussuchen. Für den Zwerg gibt es eine Spielecke mit viel Lego, für uns einen nicht allzu teuren Imbiss-Shop, und so vergeht die Zeit.
In den letzten Stunden hat sich das Wetter verschlechtert, und als wir in Moskenes ankommen, regnet es. Der Campingplatz liegt nur ein paar hundert Meter von der Anlegestelle entfernt, und wir finden einen Platz mit Aussicht über das Meer – wenn man es durch den Regen geniesen könnte.

Dienstag, 17. Juni: Pause auf den Lofoten

Zuerst einmal dürfte es korrekt nicht „Pause auf den Lofoten“ heißen, da das -en nur der Hinweis auf den männlichen Artikel ist, und nicht die Mehrzahl. „Pause auf Lofoten“ klingt mir aber zu holprig, und dank HTL-Deutschunterricht darf ich mir derartiges erlauben. Also, weiter im Text:

Eine landschaftlich aussergewöhnliche Gegend im Regen zu befahren, erscheint uns wenig reizvoll, deshalb beschließen wir, wieder einmal einen Ruhetag einzulegen. Wir lassen die Bettdecken als Vorhänge vom Alkoven hängen, damit wir vom kalten Fahrerhaus besser isoliert sind, legen die Picknick-Decke als zusätzlichen Teppich aus, und die Heizung läuft fast ständig. So ist es drinnen gemütlich, während draußen der Wind den Regen ums Auto wirbelt.

Am Nachmittag lässt das Sauwetter kurz nach, und ich geh allein eine Runde um den nahegelegenen See spazieren, um einen Geocache zu suchen und ein bisschen auszulüften.

Ansonsten bleibt’s, wie gesagt, ein ruhiger Trödeltag.

Mittwoch, 18. Juni: Å, Reine und Leknes

Das Wetter bessert sich fast unmerklich. Weil wir nicht ewig auf perfektes Wetter warten wollen, um dann vielleicht für den Rest der Reise keine Zeit mehr zu haben, starten wir den Lofoten-Trip trotz Nieselregen.

Zuerst geht es die vier Kilometer ans (befahrbare) Ende der Lofoten, in das Dörfchen „Å“ (tatsächlich nur ein Buchstabe). Der ganze Ort sieht sich als Freiluftmuseum, und hat sich hauptsächlich der Herstellung von Trockenfisch verschrieben. Dabei wird meist Dorsch ausgenommen, gesalzen und mehrere Wochen zum Trocknen auf Gestelle gehängt. Diese Gestelle, drei Meter hoch, sind überall zu sehen. Jährlich werden tausende Tonnen Fisch getrocknet, und vor allem in den Mittelmeerraum exportiert.
Wir besuchen das dem Trockenfisch gewidmete Museum – gemeinsam mit mehreren Busladungen Kreuzfahrern… 🙁 – und spazieren trotz leichtem Nieseln durch den Ort.

Unsere nächste Station ist Reine, ein in einer Bucht liegendes Fischerdorf, das von hohen Bergen eingerahmt ist. Wir setzen uns ein ein sehr nettes, kleines Kaffeehaus, das zugleich auch Galerie und Ramschladen ist, und essen Toast und Süsses mit Kaffee.
Reine ist normalerweise das Fotomotiv der Lofoten, aber auch bei bedecktem Himmel sieht es sehr nett aus; zumindest von außerhalb, denn von innen betrachtet ist es auch nur ein einfaches, zweckmäßiges Fischerdorf mit einem Hang zum Tourismus.

Unsere Vorräte wollen wir, nachdem das kleine Geschäft in Reine wirklich nur sehr klein ist, in Leknes aufstocken, der nächsten größeren Stadt. Dort versuchen wir auch unser Glück, die erste inzwischen leer gewordene Gasflasche zu ersetzen. Leider wir uns nur eine skandinavische 10-Liter-Flasche angeboten. Wir hoffen, dass unsere „Zauberliste“ von Tankstellen, die behaupten, europäische Flaschen zu füllen, noch aktuell ist. Die nächstgelegene Tanke auf der Liste ist in Svolvær, in das wir morgen kommen wollen.

Inzwischen ist es wieder spät geworden, und wir steuern einen Campingplatz in einem kleinen Talkessel am Meer, nur durch einen Tunnel über Land zu erreichen, an. Leider ist der Platz sehr schwindlig, hat kaum Platz für ein Wohnmobil, und so planen wir an einen alternativen Platz an der Südküste zu kommen. Der sieht dann aus wie längst verlassen, und wir machen uns auf, Nummer Drei zu suchen. Auf dem Weg dorthin fällt uns ein ebenes Areal neben der Straße auf, mit Blick auf’s Meer. Einen steilen Schotterweg rauf (nix für den frontgetriebenen, hecklastigen Ducato) hat sich hundert Meter weiter jemand mit einem Hochdach-T4 einquartiert, und so schlagen auch wir unser Lager auf, unser erstes Freistehen nach über einem Monat campen 🙂

Der Wind pfeift zwar um’s Auto, aber die Wolken machen anstalten, sich zu verziehen, und es wird noch richtig schön, mit Sicht bis zum norwegischen Festland. Als Draufgabe gibt’s zum Abendessen noch Lachsfilets, und Obst als Nachspeise. Was will der Camper mehr 🙂

2 Kommentare zu “Von Trondheim bis auf die Lofoten”

  1. Heinz sagt:

    Hallo ihr Drei!!
    Erstmal nachträglich die besten Geburtstagswünsche an Fin, hab ein wenig bei den Kommentaren reingeschnuppert 😉
    Zweitens, nicht vergessen, ihr müsst auch wieder zurückfahren 🙂
    Hab ein wenig in den Reisebericht reingeschnuppert..feinste Sahne! Zum Glück gibt es Googlemaps um sich ein Bild der traumhaft schönen Gegend machen zu können…:-) Alle Gute weiterhin!! LG Heinz

  2. Helga sagt:

    Hi Ihr Entdecker… falls es Euch zu kalt ist, könnt Ihr ja vor dem Nordkap umdrehen, aber es zahlt sich nicht aus, auch bei uns scheint der Golfstrom zu wirken…
    LG Helga