von Philipp (2008)

24.6.  Þingvellir

Bevor das „richtige“ Abenteuer beginnt, wollen wir noch unsere Vorräte im „Bonus“-Laden auffüllen, so etwas wie unser Hofer. Hier gibt es keine Kühlvitrinen, sondern komplett gekühlte Verkaufsräume.
Von Mosfellsbaer gehts dann zum Nationalpark Thingvellir. Dort spazieren wir durch die „Almannagjá“, die Allmänner-Schlucht, in der sich vor 1000 Jahren die ersten Isländer zu jährlichen Versammlungen zusammenfanden, dem ersten Parlament nach der griechischen Antike. Die Ebene ist bis zu einem See durchzogen von kleinen Bächen und Schluchten, mit kristallklarem, grünlich-blau schimmernden Wasser, und mitten drin stehen kleine weiße Gebäude samt einer Kirche.

Thingvellir

Thingvellir

Wir fahren weiter in Richtung Haukadalur, wo wir die Geysire sehen wollen. Das Wetter wird immer schlechter und es ist sehr windig, wir laufen aber trotzdem eine zeit lang zwischen den heißen Quellen umher. Der „Strokkur“ bricht alle paar Minuten aus, allerdings mit unregelmäßiger Intensität, so dass wir immer nur die kleinsten der Ausbrüche auf Foto bannen können.
Unser nächster Halt ist der Gullfoss, der „Goldene Wasserfall“. Die hochgeschleuderte Gischt und der Regen vermischen sich, und bevor wir komplett durchnässt werden, fahren wir wieder zurück zu den Geysiren, wo wir einen Campingplatz gesehen haben. Auf dem Weg dorthin bessert sich das Wetter wieder, und nachdem wir unser Zelt aufgebaut haben, erscheint ein riesiger Regenbogen. Alle paar Minuten hört man das Zischen des nahen Geysirs, und es regnet nicht, eine tolle erste Nacht im Zelt.

25.6. Landmannalaugar

In der Früh, gleich nach dem Frühstück, fahren wir nochmal zum Fotografieren zum Gullfoss, diesmal bei strahlendem Sonnenschein.

Auf dem Weg in die Landmannalaugar

Auf dem Weg in die Landmannalaugar

Unser Hauptziel ist heute die Landmannalaugar. Wir kommen an ein paar Oasen in der Steinwüste vorbei, unter anderem am Zwillingswasserfall „Hjalparfoss“ und einem kleinen Talkessel, „Gjain“. Hier sieht’s aus wie bei den Hobbits, Basaltfelsen, grünes Gebüsch, Dotterblumen, kleine Wasserfälle. In der Nähe besuchen wir den wieder-ausgegrabenen Wikingerhof „Stöng“, wo wir zum ersten Mal furten. 10cm tiefes Wasser!!!
Kurz danach beginnt es wieder zu regnen, und wir machen Kaffee- und Pommes-Pause in Hrauneyjar. Von da an geht’s in bergiges Gelände, mit einigen Furten. Die Berghänge schillern in allen Farben, obwohl es ausser ein bisschen Moos keine Vegetation gibt. Auf den Bergen liegt zum Teil noch Schnee, dazwischen wachsen die Lavafelsen aus dem Boden, eine Gegend eben, die verstehen lässt, wieso die Isländer an Elfen glauben. Nach einer etwas tieferen Furt gelangen wir in die Landmannalaugar, ein Schwemmgebiet mit warmen Quellen und einem Campingplatz. Wir machen einen kleinen Spaziergang (Cachesuche) durch die Lavafelder und entlang der warmen Quellen, in denen man baden kann (wo’s aber angeblich irgendwelche Entenscheisse-Bakterien gibt – uhhhaa).

...dann auch mal eine ordentliche Furt...

...dann auch mal eine ordentliche Furt...

Landmannalaugar

Landmannalaugar

Wieder beginnt es zu regnen und wir fahren weiter Richtung Süden durch völlig verlassenen Berglandschaften, Straßen die nicht erkennbar sind und unzähligen Furten. An einigen der Furten muss Philipp herumwaten, um passende Stellen zum Queren zu finden. Irgendwann stoßen wir auf zwei andere Abenteurer (Deutsche), der eine mit einem Landcruiser, dem die Furten sichtlich nichts ausmachen, der andere mit einem Suzuki, der in der Eldja-Schlucht sein Auto fast versenkt – spannend zuzusehen, wie der Suzuki hinter uns mit der eigenen, über die Motorhaube schlagenden Bugwelle kämpft. Beruhigend ist ein solcher Konvoi allerdings schon.
Gegen Abend gelangen wir wieder an die Küste und wenden uns nach Westen, wo wir in Vik einen günstigen Campingplatz mich Kochgelegenheit finden. Unter bizarren Felsen und bei Möwengeschrei beenden wir den Tag im Schlafsack.

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