Costa Rica 2: Arenal

Costa Rica Costa Rica

von Philipp (2011)

Der Vulkan Poás

Wir werden in der Früh am Hotel abgeholt und zur Autovermietung gekarrt, wo wir von einem sehr freundlichen und kompetenten Europcar-Angestellten einen RAV4 bekommen (ganz ohne irgendwelche Zusatzversicherungs-Aufschwatzereien!). Richtung Alajuela verlassen wir San Jose und wenden uns nach Norden zum Poás, einem nahen Vulkan. Man kann hier praktisch bis zum Krater fahren, gerade einmal ein paar hundert Meter sind zu Fuß zurück zu legen, bevor man von oben in den grünen, säurehaltigen Kratersee schauen kann. In der Umgebung gibt es einen Rundwanderweg, den wir absolvieren (auch um eines Caches wegen).

Vulkankrater Poás, mit Säuresee

Vulkankrater Poás, mit Säuresee

Wieder geht es den Vulkan hinunter und weiter nach Norden. Am Straßenrand kaufen wir ein paar Erdbeeren als Verpflegung. Die Straßenbeschilderung ist so la la; wenn man ungefähr weiß, wie man fahren muss, dann wird man von vereinzelten Schildern unterstützt – ganz ohne GPS wird es aber etwas mühsam.

Waterfall Gardens

Wir machen Halt an den Waterfall Gardens, einer Anlage mit Schmetterlingshaus, Vogelhaus, Terrarium und Kolibri-Fütterungsstelle. Die „Gehege“ sind allesamt modern, aber ziemlich klein, so dass die Tiere (vor allem die Vögel) keinen wirklich glücklichen Eindruck machen. Im Anschluss führt ein Wanderweg zu zwei imposanten Wasserfällen, und ein Shuttlebus bringt uns zurück zum Auto.

Kolibri steht in der Luft

Kolibri steht in der Luft

Rumpeldipumpel

Die Straße von hier an ist offenbar vom vorjährigen Erdbeben stark beschädigt und ähnelt eher einer Almhütten-Zufahrt oder einer Baustelle, mit Behelfsbrücken und Hangrutschungen. Nur ein Rudel Nasenbären, die hier offenbar reichlich Nahrung finden, erhellen die Fahrt entlang der nächsten 20km., und ab dann geht es straßentechnisch wieder gesittet weiter.

Arenal

In Europa verbindet man mit dem Begriff „El Arenal“ Horden von fruchtspiritus-bespaßten bundesdeutschen potentiellen Hartz-4-Empfängern, in Mittelamerika kennt man unter diesem Namen einen der „klassischten“ Strato-Vulkane in nahezu perfekter Kegelform. Unvorstellbar ist, dass bis 1968 niemand auf die Idee gekommen ist, dass es sich hierbei nicht um einen einfachen Berg handelt. Dann aber passierte, was die Anwohner mit „The volcano said Hello“ bezeichnen, und das fast 100 Todesopfer forderte. Bis heute ist der Vulkan aktiv, immer wieder steigen Gaswolken auf, und manchmal bricht rotglühende Lava hervor. Seit 1968 ist der Gipfel um fast 200m gewachsen. Der Guide erzählt „They did not know. There where no scientists. Just a cowboy and mice, that left early enough, because of their feeling. Then Arenal said ‚Hello‘. Now we have seismographs and scientists“.

Wie kann sowas KEIN Vulkan sein?

Wie kann so etwas KEIN Vulkan sein?

Die Arenal Observatory Lodge ist nur über eine grobe Schotterpiste erreichbar, und hier zeigt unser Auto erste Schwächen: zuerst leuchtet die ABS-Kontrolle, und kurz darauf die Airbag-Kontrolle. Bei 50km/h Schnitt nicht wirklich ein Problem, aber wer weiß…

Bird Watching

Der nächste Morgen beginnt mit einer Führung durch die umliegende Landschaft. 50% der Besucher, und alle Guides, laufen mit riesigen Spektiven zur Vogelbeobachtung herum, und es gibt tatsächlich viel zu sehen. Direkt vor unserem Zimmer tummeln sich Kolibris auf Nektarsuche, und in den Bäumen gluckern schwarz-gelb-rote Montezumas. Der Guide outet sich als Falco-Fan und intoniert eine spanische Version von „Der Kommissar“ – von der akustischen Qualität allerdings kein Vergleich zu den Vögeln.

Den frühen Nachmittag verbringen wir mit einer Wanderung zu einem jüngeren Lavafeld, die uns durch ehemalige Zuckerrohrplantagen führt. Am Rückweg stoßen wir auf einen durchs Unterholz stöbernden Nasenbären und bekommen tolle Aussichtenauf den Arenal Lake. Der See ist künstlich, und angeblich kann man in der Trockenzeit von Booten aus eine alte Kirche am Seegrund erkennen.

Tukan, durch's Spektiv

Tukan, durch's Spektiv

Gegen späteren Nachmittag treffen wir dann wieder einen Guide, der mit uns auf Vogelschau geht. Dabei entdecken wir mehrere Tukane, und wilde Truthähne, die hier „Flying Soup“ genannt werden. Nachdem es finster geworden ist, fahren wir ein Stück zu einer Wiese mit einem Teich. In der Dunkelheit blitzen überall auf der Wiese Glühwürmchen wie kleine LEDs, und der Guide macht sich, etwas pessimistisch ob der trockenen Vorwoche, auf die Suche nach Fröschen.

Rotaugengrasfrosch

Rotaugengrasfrosch

Wider Erwarten wird er nach kurzer Zeit fündig, und er kann uns einen schönen, grünen Rotaugenlaubfrosch präsentieren. Ein würdiger Abschluss für einen langen Tag.

Ein Kommentar zu “Costa Rica 2: Arenal”

  1. monamama sagt:

    Hallo ihr Lieben!
    Habe euren Bericht mit großem Interesse gelesen, scheint ein sehr schönes Land zu sein. Wünschen euch noch einne schönen Aufenthalt und passt gut auf euch auf.moni und toni