Fuerteventura

Spanien Spanien

von Philipp (2007)

1. Tag – Mit Hindernissen

Wir kommen am Flughafen an und haben schon unser erstes Mietwagenproblem: der gebuchte (und bestätigte) Geländewagen kann am Flughafen nicht angemietet werden, deshalb gibts gar kein Auto für uns. Nach Hin- und Hertelefoniererei klappts doch irgendwie, und wir bekommen einen verstaubten Suzuki mit Slicks und leerem Tank. Nach einem km löst sich während der Fahrt das Targa-Verdeck; am Bankett stellen wir fest, dass die Verschlüsse fehlen, was dann aber auch egal ist, da der Krempel nicht mehr anspringt – die Batterie ist total niedergefahren und vor lauter Sulfatierungen gar nicht mehr zu erkennen. Der Mietwagen-Typ kommt uns mit einem Skoda abholen und verspricht uns für den nächsten Tag einen neuen 4×4 aus der Nachbar-Station.
Die 40km Fahrt zum Hotel verläuft dann ohne Probleme, auch wenn die recht neuen Straßen nicht so im Navi eingezeichnet sind.
Das Hotel macht gleich einen positiven Eindruck; ein großes Zimmer mit Balkon und Küche, schöne Anlagen und kaum Gäste. Am Abend machen wir noch einen kurzen Ausflug zum Leuchtturm auf Punta de la Entrallada, wo der Tag im Sonnenuntergang ausklingt.

2. Tag – Südosten

Nachdem wir unseren Ersatz-Suzuki abgeholt haben (staubig – aber was solls…) gehts nach ein paar km runter von der Strasse. Wir holtern und poltern über einen steinigen und sandigen Pfad runter zum Meer und einen Hügel rauf. Alex scheint die Sache nicht so ganz geheuer zu sein, obwohl die Asphaltstraße keine 200m weiter verläuft. Am Ende der „Straße“ stossen wir dann auf ein paar Fiat Unos etc., die mit der Strecke offensichtich auch keine Probleme hatten…
Von Morro Jable bis an den Südwestzipfel der Insel gibts nur eine Piste, die aber mit normalen Autos befahrbar ist. Hie und da machen wir einen Absteher ins Gelände, und mit der Zeit gewöhnt sich auch Alex an das auf und ab. Vor allem, nachdem sie sich die Sache einmal von aussen angesehen hat. Sooo steil ist das ja gar nicht.
Nahe dem Leuchtturm Faro Jandia scheint der menschliche Herdentrieb eine positive Facette zu zeigen: über eine riesige Fläche sind hunderte von Herzen mit Monogrammen aus kleinen Steinen am Boden ausgelegt. Wir legen unser Herz gleich dazu.
Die Brandung an der nach Norden weissenden Steilküste ist gigantisch, Surfer sind aber nur an der zugänglichen Südküste zu finden.
Wir suchen uns den Weg über die „Berge“ zur winzigen Ortschaft Cofete, in deren Nähe die Villa Winter steht – ein leider sehr verfallener Landsitz mit mysteriöser Geschichte. Im zweiten Weltkrieg soll sich dort ein Zugang zu einem unterirdischen deutschen U-Boot-Stützpunkt befunden haben. Zu sehen ist ausser verrostetem Gerümpel nicht viel.
Am Heimweg besuchen wir den menschenleeren Strand von [xxx]. Wenn nur dass Wasser 25° hätte…

3. Tag – Wreck Watching

Am heutigen Tag wollen wir uns das Wrack der „American Star“ anschauen.
Zuvor fahren wir aber noch einmal nach Süden, um bei Costa Calma die Insel an ihrer schmalsten Stelle, den Istmo de la Pared, zu überqueren. Es gibt keine Straßen, sondern nur einzelne Pfade im Sand. Für unseren Jimny war das allerdings kein Problem, die meisten Stellen waren recht fest. Beim Aussteigen bemerken wir, dass der Sand über große Flächen mit winzigen Schneckengehäusen übersäht ist, die beim Gehen knirschen. Der Strand am Ende ist nur über hohe Dünen zu Fuß zu erreichen, es sind viele riesige Sandsteinformationen zu sehen, die aus den Dünen ragen. Nach der kleinen Ortschaft La Pared beginnt wieder die Straße, und wir kommen zur Abzweigung zum Strand, von dem aus die „American Star“ zu bewundern ist.
Die „American Star“ war ursprünglich ein Kreuzfahrtschiff, zwischendurch ein Truppentransporter im Zweiten Weltkrieg, und ist 1994 während einer Überstellung nach Thailand vor der Nordküste Fuerteventuras (ohne Passagiere) auf Grund gelaufen. Über ein Jahrzehnt konnte sie dem Meer trotzen, und erst seit ein paar Monaten zerfällt sie komplett. Heute ist nur noch ein kleiner Teil des Rumpfes zu erkennen.
Trotz der schlechten Straße – auch Jimny sitzt manchmal trotz Schritttempo fast auf – finden auch Corsa-Fahrer zum Wrack…
In Ajuy, unserer nächsten Station, einem kleinen Küstendorf, gibt es einen befestigten Spazierweg entlang der Steilküste, oberhalb der phantastischen Brandung, der in einer großen Höhle endet.
Am Abend verzichten wir auf das Essen im Hotel und suchen uns in der Nachbarortschaft Giniginamar ein kleines Lokal am Strand. Es ist nicht viel mehr als eine Bar mit Küche und ein paar Tischen. Als Vorspeise nehmen wir Ziegenkäse und Scampi, bevor wir jeder einen großen Fisch verspeisen. Dazu gibts kanarische Salzkartoffeln, Papas Arrugadas.
Die Nachspeise und zwei Caipirinhas gabs dann, frisch geduscht, im Hotel.

4. Tag – Im Hinterland

Heute geht es durch das Hinterland nach La Vega de Rio de las Palmas. Auf dem Weg dorthin machen wir, hoch über dem Tal, einen Fotostopp, bei dem wir die Bekanntschaft mit dutzenden Erdmännchen machen. Ein Pärchen dieser Tiere wurde 1965 ausgesetzt, heute bevölkern sie die halbe Insel. Zu Fuss wandern wir zu einem ausgetrockneten Stausee, an den sich eine enge, ausgewaschene Schlucht anschliesst. Hier entdecken wir eine kleine Kapelle und kraxeln auf den Felsen herum. Offensichtlich war die Insel früher mit mehr Wasser gesegnet als heute; die Felsen sind ausgewaschen und unterhöhlt.
Zu Mittag versuchen wir ein offenes Lokal zu finden, da allerdings alles geschlossen ist, kaufen wir etwas zu trinken und ein Eis, und setzen uns auf einen Kirchplatz.
Weiter geht es nach Betancuria, einem pitoresken Ort mit weissen Häusern und Palmen dazwischen.
Zurück zur Ostküste kommen wir am Aussichtspunkt Mirador Morro Veloso vorbei, von dem aus mann schon das Meer sehen kann. Über Antigua fahren wir nach Pozo Negro, in desen Nähe wir ein Freilichtmuseum besuchen. Von dort aus führt eine extrem schlechte, aber lustige Offroad-Strecke ans Meer.
Daheim in Las Playitas essen wir in einem empfohlenen Lokal zu Abend. Wenn wir nur vorher gesehen hätten, was mit „Zicklein“ gemeint ist: Haut, Konchen, Fett… Gottseidank gibts im Hotel noch das Nachspeisen-Buffet 🙂

5. Tag – Nordküste

Heute, am Krampustag, meint es das Wetter nicht so gut mit uns, zum ersten Mal ist es stark bewölkt. Wir packen unsere Koffer und fahren nach Norden. In Caleta de Fueste machen wir kurz Halt, um zwei Caches zu heben, unter anderem an einer Salzgewinnungsanlage, in der ein großes Wal-Skelett ausgestellt ist.
Die Gegend beginnt sandiger zu werden, und plötzlich finden wir uns in den Dünen von Corralejo.
Im Hotel angekommen starten wir nach dem Mittagessen gleich wieder unseren Jimny und reiten an der Küste entlang und durch die Vulkanlandschaft. Die Strände sind felsig und rauh, und man kann Lanzarote sehen.
Wir machen eine Wanderung entlang eines verwitterten Kraterrandes und besichtigen einen kleineren, vollständigen, aber erloschenen Vulkan.
In El Costillo sehen wir uns einen modernen Leuchtturm und einen alten Wachturm an, bevor es wieder zurück nach Corralejo geht.
Am Abend bummeln wir durch den Ort, der allerdings nur aus Souveniershops und Touristenfallen besteht. Wir beschliessen den Tag an der Hotelbar mit ein paar Cuba Libre.

6. Tag – Westküste

Nach einem gemütlichen Frühstück besteigen wir wieder den Jimny und fahren zu einem Cache gleich in der Nähe. Über die Schotterstraße kommen wir zu einem verfallenen Haus und werden auch schnell fündig. Der Weg zurück zur Straße wird spektakulär; was aussieht wie festes Erdreich ist staubfeiner roter Sand. In sekundenschnelle finden wir uns in einer gigantischen Staubwolke wieder, der Sand begleitet uns dann den restlichen Tag.
Weiter geht es Richtung Süden nach Tindaya, wo wir ein Monument von Don Miguel de Unamuno besichtigen und dort auch einen Cache suchen. Auf unserer Karte suchen wir einen Weg zur Küste und finden eine asphaltierte Straße zum Punta de Paso Chico. Wäre die Steilküste mit Gras bewachsen, könnte man glauben, man sei in Irland. Das GPS zeigt uns eine ausgebaute Straße an; viel mehr als ein geröllübersähtes Bachbett ist allerdings nicht zu erkennen…
Der Besuch des Freilichtmuseums in Tefia war eher entbehrlich; ein paar Bauernhäuser, zwei Esel und nur spanische Beschreibungen. Ein paar Kilometer weiter, im Küstenort Los Molinos (drei Häuser und eine „Brücke“), essen wir ausgezeichnete Scampis und Octopus.
Wir fahren wieder quer über die Insel an die sandige Ostküste und spazieren ein bisschen zwischen den Dünen herum, bis es wieder dämmert.

7. Tag – Ende

Den Vormittag verbringen wir am Strand. Da die Luft allerdings recht frisch und das Wasser saukalt ist, setzen wir uns zwischen die Dünen in die Sonne. Zu Mittag gehts dann noch einmal nach El Cotillo, wo wir eine Kleinigkeit essen und ein bisschen offroad fahren.
Danach packen wir unsere Sachen und fahren zum Flughafen, um die Heimreise anzutreten.

Geocaches zum Artikel (24)

Leuchttuerme auf Fuerteventura (2/4) Faro Entallada (OC1C6B) (D1,5/T1,5)
inken001 (GCHXKC) (D1,5/T2)
Lighthouse Fuerteventura Faro Jandia (GCVJJK) (D1,5/T1,5)
Villa Winter (GCYF58) (D1,5/T2)
COFETE (GCMYCM) (D1,5/T2)
La Duna-Die Duene-The Dune (GCWQ32) (D1,5/T1,5)
Fuerte Wind-Park (GC10Y1P) (D1/T1,5)
Stein (GCVABV) (D1,5/T1,5)
Grube (GCVF00) (D1,5/T1,5)
En el oeste-In the west-Im Westen. (GCZ6R0) (D2/T3)
American Star (GCB92D) (D1/T3)
Sun and Caves - Ajuy (GC11HCJ) (D1,5/T2)
Turret Zone (GCMN5Q) (D1/T2)
Fuerte First (GC2A3D) (D2,5/T3)
Fuerte Hot And Wet (GCHARX) (D2,5/T2)
Pta. Skeleton (GCQYKX) (D1/T1)
Prohibido Pescar - Puerto Castillo (GC11GQ3) (D2,5/T1,5)
Leuchttuerme auf Fuerteventura (3/4) Faro de Toston (OC1C6D) (D1/T1)
Faro de Toston (GC11KAH) (D1,5/T1)
Castillo de El Toston (GC11JA1) (D1,5/T1)
Mirador Llano de la Cueva (GCWYDQ) (D1,5/T1,5)
Unamuno (GCMKJR) (D1/T2)
desert rock (GCVEGZ) (D2/T3)
The Scoobies Stash (GCG7RT) (D1/T1,5)


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