Das Ende naht…

Island Island

von Philipp (2008)

5.7. Zurück nach Reykjavik

Auf halber Strecke liegt der Glymur, der höchste Wasserfall Islands, vor der Hauptstraße verborgen. Hier kommen wir zum ersten Mal an einen Punkt, der nicht schon von Weitem angeschrieben ist. Erst am Parkplatz gibt es eine Info-Tafel, die auf die Existenz des Wasserfalls hinweist, die weiteren Wege sind schon wieder unmarkiert. Geocacher kann sowas aber nicht beeindrucken, und so schnallen wir Rucksack und Bergschuhe an und machen uns auf den Weg. Über abenteuerliche Brücken geht es an der Kante der Schlucht entlang, die der Bach mit der Zeit in den Fels geschnitten hat.

Der Glymur von oben

Der Glymur von oben

An die Wänden klammern sich grüne Büsche, und in der dunstigen Luft drehen Möwenschwärme ihre Kreise. So stelle ich mir Peru vor…
Am oberen Ende der Schlucht bildet der Bach ein breites, flaches Becken. Obwohl das Überqueren eines Flusses oberhalb eines Wasserfalls keine so gute Idee ist, ziehen wir unsere Schuhe aus und waten durch das eiskalte Wasser zur anderen Seite. Nach einer Keksjause spazieren wir am anderen Rand der Schlucht wieder ins Tal. Die Landschaft ist hier völlig anders. Während auf der Ostseite einzelne Rinnsale das Geröllfeld durchschneiden, ist die Westseite fast terrassenartig und dicht bewachsen. Wiesen und Almrausch wechseln sich ab mit zwei bis drei Meter hohen Gebüschwäldern, die an Korsika oder Sardinien erinnern. Von hier stammt auch der isländische Spruch „Wenn du dich auf Island im Wald verirrst, hab keine Angst, sondern steh einfach auf“.
Einigermaßen geschafft treffen wir wieder am Parkplatz ein, und fahren weiter in Richtung Reykjavik.
Geplant war eine Übernachtung am städtischen Campingplatz. Als wir allerdings eintreffen, überfällt uns ein gewisser Zivilisationsschock: hunderte von Zelten und Caravans, lärmende Jugendliche, und ein Hallenbad aus den 50ern.

Hier kommen also die kleinen Zelte her...

Hier kommen also die kleinen Zelte her...

Um Zeit zu gewinnen, gehen wir ein letztes Mal in ein Lokal essen. Wir beschließen, Reykjavik Reykjavik sein zu lassen, denn auf einer Karte entdecken wir am westlichen Zipfel der Halbinsel einen kleinen Campingplatz. Der bietet außer zwei Klos und einem Waschbecken keinerlei Annehmlichkeiten, allerdings liegt er direkt am Meer bei einem Leuchtturm, und er ist gratis! Ein letztes Mal bauen wir unser Zelt auf und gehen schlafen.

6.7. Das blaue Ende

Als wir aufwachen, stehen schon zwei Reisebusse beim Leuchtturm. Die Insassen interessieren sich eher für unsere Pyjamas als für die Aussicht, was uns aber beim Kaffeekochen nicht weiter stört. Auch das Packerl „Mousse au chocolat“ wird zubereitet, ein Geschenk ehemaliger Arbeitskollegen. So nett die Idee auch war…
Wir entlassen unseren treuen, faustgroßen Stein, der uns über die Wochen beim Einklopfen der Heringe zu Diensten war, in die Freiheit, und beginnen unsere letzte Spazierfahrt.
Wieder zeigt sich, dass Geocaching nicht nur zum Tupperdosen-Recycling nützt. Lamb’s Mouth ist strenggenommen schon irgendwie auf Wegweisern angeschrieben, allerdings so wie auch irgendwelche Bauernhöfe, also nicht so, dass man dort ausdrücklich hingeleitet wird. Deshalb sind wir an der Parkmöglichkeit ganz allein, von der aus wir die Wanderung zu der seltsamen Schlucht beginnen.

Lamb's Mouth

Lamb's Mouth

Als geologischer Laie könnte man den Ort so beschreiben: irgend etwas drückt von unten an einem Punkt gegen die Erdoberfläche, die sich kuppelförmig ca. 25-50m hoch aufwölbt. An einer Stelle gibt das Material nach, und es bildet sich ein kerzengerader Riss durch den Buckel. Der Riss ist etwa einen halben bis zwei Meter breit, und fast so tief wie die Kuppel hoch ist. Natürlich gibt es dort auch einen Cache…
Der wirklich letzte Höhepunkt der Reise ist dann der abschliessende Besuch in der Blauen Lagune. Vor Jahren wurde nach dem Bau eines geothermalen Kraftwerks, bei dem heisses Wasser aus dem Erdinneren zum Betreiben von Turbinen genutzt wird, das „Abwasser“ einfach in ein Lavafeld geleitet.

Die Blaue Lagune von außen

Die Blaue Lagune von außen

Mit der Zeit begannen die Mineralien in dem warmen Wasser, die Steine mit einer glatten Schicht zu überziehen, und grauer, feiner Schlamm setzte sich ab. Die Leute begannen, in den Tümpeln zu baden, und dem Schlamm wurden schönheitsbringende Eigenschaften zugeschrieben. In den 90er-Jahren existierten ein paar Umkleidebaraken, und einige Stege und Treppen. 2008 ist die Anlage eine moderne Therme, die etwas von dem Flair verloren hat. Ein Cocktail an einer Poolbar ist allerdings auch nicht zu verachten 🙂
So endet unser Camping-Ausflug nach Island.

Geocaches zum Artikel (25)

Flagge deDeutschland 
MGCA 4. Licht (GCRMVQ) (D1,5/T1)
Blechmann (GC187DQ) (D1,5/T1,5)
   
Flagge isIsland 
Solfar (GCJZQB) (D2/T2)
A walk in the woods (GC1CHFP) (D1,5/T1,5)
Perlan (The Pearl) (GCK8ED) (D1/T2,5)
the pearl number 2 (GC1A50C) (D1/T1)
Reykjavik Beach (GCVCGF) (D1,5/T1)
Sjogrens no.2 (GC171W7) (D2/T1)
Lauganes (GC14Z1P) (D1,5/T1,5)
Walking with the vikings (GCYQAG) (D3/T3)
Above Thingvallavatn (GCK8EN) (D1/T1,5)
Gullfoss (Golden Falls) (GCZCNE) (D1,5/T2,5)
Gjain (a beautiful ravine) (GCZCMM) (D1/T1)
Li'l Dyrholaey 2 (GCW1X4) (D1,5/T1)
Landmannalaugar (GCWM2Z) (D3,5/T3)
Dyrholaey (GCVGG0) (D3/T3,5)
Proficio at Seljalandsfoss (GC104QX) (D2,5/T2,5)
Skaftafell (GC1516R) (D1,5/T1,5)
The glacial river from the mountain (GC151B1) (D1,5/T1,5)
Dimmuborgir (GC86D8) (D1,5/T3)
Godafoss Cache (GCPXED) (D1/T2)
Country Road (GC150VJ) (D1,5/T1,5)
Journey to the Center of the Earth (GCWEHY) (D3/T2)
Sarah and Laura's Icelandic Cache (GCK29R) (D2/T3)
Lamb's mouth (GCVC5X) (D2,5/T4)


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