von Philipp (2011)

Die Vermutung, Hasen seinen die eigentlichen Beherrscher der Welt, geäußert von Peter, kann ich zwar nicht wirklich untermauern, aber grundsätzlich ist die Vorstellung nicht abwegig. Sie sind ganz sicher keine Beherrschertypen. Zumindest noch nicht. Im Umfeld von Flugplätzen zum Beispiel finden sich Unmengen von Hasen und/oder Kaninchen. Warum? Kerosinschnüffeln? Oder weil die Herrschaftsübernahme an neuralgischen Punkten, also zum Beispiel Flughäfen, ihren Ausgang finden wird? Die Hasen schauen ja auch immer so. Neugierig. Und hauen dann ab, wenn man sie zur Rede stellen will. Als ob sie etwas zu verbergen hätten…

Ein alternatives Szenario könnte sich um Hasen als Aufklärer außerirdischer Zivilisationen drehen. Die wurden vor Urzeiten im All verstreut, und markieren übernehmenswerte Planeten mit einem überdimensionalen Abbild ihrer selbst. Klingt komisch, ist es auch. Aber!

Aber! Was wäre, wenn es ein solches überdimensionales Markierungshasenabbild tatsächlich gäbe? Würde das nicht die Theorie der Übernahme der Weltherrschaft untermauern?

Szenenwechsel von einem beliebigen Provinzflughafen in den Piemont/Italien. Inmitten eines Schigebietes soll er liegen, der Markierungshase. Sogar Google Maps ist ahnungslos, und hat ihn nicht verpixelt. Von Breil-sur-Roya (das noch in Frankreich liegt) aus gesehen ist der Hase gar nicht so weit von der Nachhausefahr-Strecke weg. Nach dem Tunnel rechts, und wieder ein bisserl rauf in die Berge.

Der Hase vom Flugzeug aus gesehen (früher....)
Der Hase vom Flugzeug aus gesehen (früher….)

Bild © GELITIN www.gelitin.net

Was wir nicht bedacht haben ist die fahrzeugtechnische Zugänglichkeit des Hasen. Am Satellitenbild sieht es viel günstiger aus, als in der Realität. 800m vor dem Hasen enden wir an einer Fahrverbotstafel. Martin pfeift auf den Hasen (sehr naiv…) und bewacht die Mopeds, Peter, Dieter und ich machen uns auf den Fußmarsch. Wettermäßig machen sich Regenwolken und Nebel bemerkbar, und wir stapfen der vermuteten Hasenposition entgegen. Wir haben uns offenbar die falsche Zeit ausgesucht; die Lifte sind ausser Betrieb, und die Teile einer Sommerrodelbahn liegen auf den Hängen zu Bündeln geschnürt herum. Angesichts der betonierten Fundamentchen deren Stützen dürfte die Abfahrt recht spektakulär gewesen sein.

Wie auch immer, wir erreichen den Zielort unter unmenschlichen Anstrengungen (Mopedhose, Stiefel,…) und…

so sieht der Hase heute aus

so sieht der Hase heute aus

…die Hasen haben ihre Pläne geändert. Der Markierungshase ist noch da, leidet aber offensichtlich an einer Form Lepra. Seine Umrisse sind noch zu erkennen (wenn man weiß, wonach man sucht), sein Innenleben wird aber nur noch sporadisch von Stofffetzen und Resten eines Netzes zusammengehalten. Zusammen mit dem aufziehenden Nebel gibt das eine gespenstische Stimmung. Beweisfotos werden geschossen, und beim Abstieg beschleicht uns ein seltsames Gefühl. Was haben die Hasen jetzt vor? Und wo?

„Echte“ Hasen haben wir dort übrigens keine gesehen. Die sind vorsichtig geworden, und planen vermutlich irgendwo einen neuen Markierungshasen…

Heimreise

Was soll ich groß über die Heimreise erzählen? 90% der Strecke ist die selbe wie letzte Woche, in der Po-Ebene ist es heiß und schwül wie immer, und die Kilometer ziehen sich. Es sit ernüchternd, wenn man vor Brescia wieder auf die „altbekannte“ Strecke einbiegt, sich versucht an den Streckenverlauf zu erinnern, grob mit 40-50km nach Brescia rechnet, und dann „210km“ präsentiert bekommt. Und so geht es eben dahin.

Die einzige Besonderheit: im Kanaltal gibt es keinen Regen. Ich wiederhole: kein Regen, kein Niederschlag, kein Wasser auf der Fahrbahn, alles trocken. Ich vermute, wir haben uns wo verfahren. Im Kanaltal regnet es immer!

Am Wörthersee kehren wir an der Raststation ein, wo wir von volksdümmlicher Terrormusik erwartet werden – hat doch tatsächlich jemand die Raststation als Geburtstagsfeier-Lokation auserkoren, und lässt die erholungsbedürftigen Vorbeifahrer und Pausierer lautstark daran teilhaben. Die Burgerking-Angestellten schauen schon ganz verhärmt, und wir beschränken unseren Aufenthalt auf das kürzest mögliche.

Kurz vor Graz trennen sich dann unsere Wege, und nach guten 1000km treffen wir nacheinander in den jeweiligen Zuhausen ein.

Track der Heimreise

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